Sonnenblumen am „Kleinen Pass“

China: 22.8. – 2.9.2010

Sonnenblumen und Dampf in Huanan

Spätsommer in China: Sonnenblumen blühen, die Felder werden gerade abgeerntet, in Huanan in den Bergen gibt es teilweise schon herbstlich gefärbte Bäume. Dazu erwarten wir im Norden frische Morgentemperaturen, die schon einmal eine Dampffahne in den Himmel kondensieren lassen. Das lange Tageslicht ermöglicht Aufnahmen von mehr Zügen als auf Wintertouren.

Wir werden zwei Baureihen erleben, die kleinen aber lautstarken C2 auf der Schmalspurbahn Huanan und die formschönen Industrie-Mikados der Klasse SY.

Eine ganz besondere Schmalspurbahn werden wir im hohen Norden des Landes besuchen: Huanan. Es handelt sich um die letzte Bahn ihrer Art, eine Waldbahn, die nur deshalb solange überleben konnte, weil sie neben Holz auch schon immer Kohle abgefahren hat. Neben herrlicher Berglandschaft und Wäldern bietet die Strecke einen besonderen Höhepunkt: auf Grund der starken Steigungen (in denen die Züge manchmal sogar liegen bleiben), werden die Züge auf dem Abschnitt von Lixin hinaus bis zum Brechpunkt von einer zweiten Maschine nachgeschoben. Dieses Spektakel ist mittlerweile einmalig in der Welt. Auf keiner anderen Schmalspurbahn gibt es noch dampfgeförderte Züge, die nachgeschoben werden! Außer eben in Huanan ...

Blumen und Dampf in Jixi

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Reiseplan

Datum Reiseplan
22.08. Abflug von Europa nach China
23.08. Morgens Ankunft in Beijing, Am Nachmittag (ca. 16 Uhr) Anschlussflug nach Haerbin, Charterbus zum Bahnhof, Nachtzug 4137, Abfahrt Haerbin 20.53 Uhr
24.08. 05.49 Uhr Ankunft in Jiamusi, Charterbus nach Huanan, Streckenaufnahmen Huanan – Tuoyaozi (Klasse C2), Hotel in Huanan
25.08. Streckenaufnahmen im Bereich Huanan – Tuoyaozi, Hotel in Huanan
26.08. Streckenaufnahmen Huanan – Lixin, Übernachtung in Privatquartieren in Lixin (Kategorie “Drei schwarze Löcher”), Hotel Huanan für die, die auf Komfort nicht verzichten können (siehe Anmerkungen)
27.08. Streckenaufnahmen Huanan – Lixin, Übernachtung in Privatquartieren in Lixin (siehe Anmerkungen)
28.08. Streckenaufnahmen Lixin – Tuoyaozi, Abends Verlegung nach Jixi und Hotel dort
29.08. Besuch des Minensystems von Jixi Chengzihe (Kasse SY), Hotel in Jixi
30.08. Aufnahmen vom Minenbahnsystem in Didao, Hotel in Jixi
31.08. Besuch der Minenbahn von Lishu/Xifeng, Hotel in Jixi
01.09. Besuch der Minenbahnstrecke von Donghaikuang und Chengzihe, Nachtzug K7076 Jixi – Haerbin, Abfahrt 21.25 Uhr
02.09. 05.58 Uhr Ankunft Haerbin, Charterbus zum Flughafen und Flug nach Beijing, Weiterflug nach Europa, Ankunft in Europa am selben Abend

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Streckenbeschreibung

Huanan

Ein Zug nähert sich Lazifang ..

Es grenzt an ein Wunder, dass man auch 2009 wieder rund 25% aller Schwellen erneuert hat! Es handelt sich um unbehandelte Birkenholzschwellen, die nach vier bis fünf Jahren wieder ersetzt werden müssen. Das deutet darauf hin, dass diese Bahn, die nur an rund 180 Tagen im Jahr fährt, weiterhin Bestand haben wird. Dabei sind es nur wenige Kilometer zu asphaltierender Straße, um die Kohleminen in Hongguang ans Straßennetz anzubinden. Bei der geringen Kapazität der Minen wäre es ein Leichtes, auf Straßentransport umzustellen. Freuen wir uns, dass es noch nicht soweit ist. Die Schmalspurbahn Huanan ist, um es kurz zu machen, ein Juwel unter den dampfbetriebenen Bahnen Chinas. Nein, sie ist DAS Juwel!

... und donnert dann durch die Hufeisenkurve

Für den Zutritt zum Wald benötigt man mittlerweile eine Genehmigung, die am Schlagbaum in Xiahua erteilt wird. Sie gilt genaugenommen nur bis Tuoyaozi, aber ohne sie kann es bei Kontrollen (die es gibt) auch weiter oben an der Strecke teuer werden. Man forderte von einem ohne Papiere angetroffenen Touristen 500 Yuan (rund 60 Euro), ließ sich dann aber auf 100 Yuan herunter handeln. Das riecht wieder sehr nach Korruption und Vetternwirtschaft, aber was bitte erwarten Sie von China? Auf jeden Fall kostet das Papierchen 30 Yuan pro Tag und Person (ist im Reisepreis mit enthalten). Man sollte beim Warten auf Züge vielleicht nicht direkt am Gleis stehen, denn hier könnten die Forstkontrolleure entlang fahren, um ihre hoffnungslosen Kontrollen nach mitgebrachten Feuerzeugen und Zigaretten durchzuführen. Sowie die Kontrolleure weg sind, holen alle Beteiligten erst einmal die Zündhölzer – ach nein, in China sind es ja die einheimischen Wegwerffeuerzeuge – heraus, und besprechen die Situation bei einer Zigarette. Deren Stummel dann achtlos in den trockenen Wald fliegt ... Also, Touristen dürfen in den trockenen Monaten nur bis Tuoyaozi. Angeblich, um den Wald nicht zu gefährden, der auf Anordnung ebenjener Behörde so rücksichtslos abgeholzt wurde, dass es heute keinen Holztransport auf der Waldbahn mehr gibt. In den Morgenstunden wird man wohl kaum einen Kontrolleur sehen, da liegen sie lieber in ihren wohl geheizten Amtsstuben und denken sich neue Boshaftigkeiten aus, wie man harmlose Fotografen vertreiben könnte. Die Lösung könnte so einfach sein, aber die verraten wir hier natürlich nicht, sonst kommt jemand noch auf dumme Gedanken und legt die herrlichste Schmalspurbahn Chinas still!

Morgennebel in Xiahua

Der Zustand der Lokomotiven ist nicht der Beste, es kann zu reparaturbedingtem Ausfall von Zügen kommen.

Im Kleingedruckten steht Einiges zu unserer Übernachtung in Lixin. Noch ein Grund, hierher zu fahren. Ich kann mich nicht entsinnen, in einem Touristenprospekt etwas Ähnliches gelesen zu haben, dass man einen so tiefen Einblick in das wirkliche Leben der Einheimischen erlangen könnte. Es ist auf jeden Fall ein Erlebnis!

Zur Übernachtungsstätte in Lixin kann man laufen (9 km) oder aber ein nicht im Preis eingeschlossenes Motorrad mit Fahrer mieten. Die Preise für die Motorräder schwanken um die 80 bis 160 RMB pro Tag, Preissteigerungen sind wahrscheinlicher als Schnäppchen. Es ist möglich dass man die Wanderung der Strecke von Touyaozi nach Lixin, wo kein fahrtauglicher Weg hin führt, durch eine Fahrt auf dem Soziussitz eines Motorrades ersetzt. Allerdings muss man sich über die Unfallträchtigkeit dieser Transportart im Klaren sein. Chinesische Motorradfahrer sind keinesfalls versierter als Autofahrer dort selbst. Wer einmal in China war, wird verstehen, was gemeint ist. Es ist aber jedem freigestellt, auf eigene Rechnung ein Motorrad zu nehmen. Eine Mitfahrt auf der Lokomotive ist in Huanan nicht möglich. Dennoch – es ist eine wunderschöne Bahn mit einem sehr interessanten Betriebsablauf. Zudem ist es die letzte dampfbetriebene Waldbahn Chinas. Wie lange es noch in Huanan weitergehen wird, vermag niemand mit Sicherheit zu sagen.

Chili und Dampf

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Jixi

Die ganze Gegend um Jixi ist von Kohleminen zerlöchert. Einige von ihnen, die größten, sind an ein Bahnnetz angeschlossen, dass noch ganz überwiegend mit Dampf bedient wird. Jixi erhält gerade einen Flughafen (bei Donghaikuang), der Ende 2009 in Betrieb ging. Sollte ein passender Flug verfügbar sein (die Flugpläne ändern sich derzeit noch im Wochenrhythmus), werden wir auf einen Flug zurückgreifen.

Jixi ist ein Höhepunkt für Dampflokfoto- und -videografen. Es gibt mehrere verschiedene Minenbahnen, die alle einen eigenen Betriebsablauf pflegen und alle ihre eigene Flotte an Dampflokomotiven haben. Dem Besucher bieten sich Motive mit offenen, bergigen Landschaften, alten Ziegelminen, alten, aber rosarot gestrichenen Minen, eine Strecke mit starker Steigung, sehr aktive Kohlewäschen, kleinen Einsatzstellen, Abraumhalden und Dörfern entlang den Strecken. Es gibt viel zu tun, und es wird nicht langweilig. Das System von Chengzihe soll 2010 elektrifiziert werden, man erwartet aber den Einsatz der ersten Ellok nicht vor Oktober 2010, eher später. Auch wenn schon die ersten grünen Stromfresser in Chengzihe aktiv sein sollten: die anderen Minen bieten noch ein ausreichendes Betätigungsfeld.

Jixi-Didao Hebei, Kohlewäsche

Die Elloks sind aufgearbeitete Minenloks aus Hennigsdorfer Produktion und stehen umzäunt abgestellt neben der Einsatzstelle der Dampflokomotiven in Nancheng. Aber: Bis Januar 2010 hat man nicht einen Spatenstich gemacht, um den ersten Fahrleistungsmast im Erdboden zu versenken. Denn es kommt anders, als man denkt: Die Wirtschaftskrise hat auch China erwischt. Mit der Einführung der E-Traktion würden etliche Arbeiter ihre Beschäftigung verlieren. Der Arbeitsmarkt kann aber auch in China keine weiteren Arbeitskräfte absorbieren, gerade gering gebildete Schichten finden sehr schwer eine neue Arbeit in der jetzigen Situation. Was soll ein Schlackeschaufler schon anderes tun, als Schlacke schaufeln? Für ihn gibt es keine Lösung, Umschulung und Weiterbildung sind in China noch nicht weit verbreitet. Also hat man sich entschlossen „bis auf Weiteres“ die Dampflokomotiven weiter einzusetzen. Damit hat der Dampflokfreund weiterhin die Möglichkeit, einen unvergesslichen Morgen z. B. im „Goldenen Dreieck“ zu verbringen, wo einem die schwerst arbeitenden Dampflokomotiven nur so um die Ohren fahren. Es ist das Gleisdreieck zwischen Mine, Kohlewäsche, Einsatzstelle und Abfuhrstrecke zur Staatsbahn, wo eigentlich immer etwas los ist. Zwei Gleise liegen in starker Steigung, und nicht nur einmal haben wir einen Zug im Kampf gegen die Steigung aufgeben sehen. Besonders die schweren Selbstentladewagen-Kohlependelzüge zwischen Mine und Wäscherei, die Schornstein voran gezogen werden, können in Sichtweite der Wäscherei liegen bleiben. Entweder, weil die Maschine nicht brutal genug aus dem Minenbahnhof hinaus geprügelt wurde, um mit genug Schwung in die Steigung einzufahren, oder aber weil die Haftreibung zwischen Rad und Schiene in dieser Industriesmoggeschwängerten Luft nicht ausreicht, weil sich ein Film auf die Gleise gelegt hat (der sich im übrigen sicher auch in den Lungen der Anwohner nachweisen ließe). Im Chengzihe-System werden Züge auch mit Doppeltraktion gefahren, oder sogar nachgeschoben. Mit genug Geduld wird man im Chengzihe-System fündig. Acht Maschinen im Einsatz stellen hier keine Seltenheit dar.

Jixi Pinggang

Donghaikuang und Lishu liegen etwas abseits von Jixi und haben beide wenig Zugverkehr aufzuweisen. Die Angaben der dortigen Stellwerksbediensteten sind nur ein schwacher Hinweis auf den wirklichen Einsatz. Lediglich wenn sie sagen, der letzte Zug sei vor zehn Minuten abgefahren, den habe man verpasst, kann man das bedenkenlos glauben. Aber die Abfahrzeiten zukünftiger Züge herauszubekommen, ist schier unmöglich. Man braucht also Zeit und Geduld. Aber es lohnt sich! Die Züge von Donghaikuang müssen über die Staatsbahn fahren, und in deren Abschnitt liegt eine sehr lange Brücke. Die wohl längste der Welt, die auch heute noch von planmäßigen Dampfzügen befahren wird. Die Vollzüge können sehr lang sein, rollen aber von Donghaikuang nur herunter – bis sie eben auf diese Brücke zufahren. Die Brückenauffahrt liegt in einer 10,8 Promille-Steigung. Hier wird der Regler geöffnet, denn die Züge erreichen oft Zuggewichte über 2.000 Tonnen. Die Leerzüge, die von der Staatsbahn geholt werden, müssen Tender voran bergauf fahren.

Lishu wurde von allen schönen Strecken getrennt. Diese Strecken wurden Schornstein voran befahren, aber die Minen sind ausgekohlt. Nur noch zur Mine Pinggang fährt man hinaus, allerdings historisch bedingt Tender voran. Schöne Streckenaufnahmen kann man hier dennoch machen. Man muss eben nur Geduld – und etwas Glück haben. Manchmal gibt es auch hier Vorspannleistungen, seltener auch Schiebeleistungen. Es können hier bis zu drei Maschinen im Einsatz sein.

Didao ist ein weiteres System von Jixi. Es liegt nordwestlich von Jixi. Hier treffen sich die Strecken an der fotografisch besonders am Nachmittag äußerst sehenswerten Kohlewäsche, wo teilweise heftig rangiert wird. Es sind bis zu fünf Maschinen im Einsatz. Die Strecken zur Mine Lijing und zur neu ans Bahnnetz angeschlossenen Mine westlich der riesigen Kohle- und Abraumhalden führen beide bergauf – werden aber in dieser Richtung Tender voran befahren. Besser sieht es da mit der Strecke zum Kraftwerk aus, von wo die Züge (übrigens auch die vom Staatsbahnhof) im letzten Abschnitt mit geöffnetem Regler und Schornstein voran zurück kehren.

Jixi Dongcheng

Hengshan, ein weiteres System von Jixi, hat leider bereits vier Diesellokomotiven im Einsatz, so dass für die verbliebenen Dampflokomotiven nur noch untergeordnete Dienste verbleiben, wie die Bedienung und das Rangiergeschäft in Lijing (nicht identisch mit der Mine Lijing in Didao) sowie die geschobenen Züge nach Erdaohezi. Die Abraumzüge von Lijing werden auf eine große Abraumhalde geschoben. Von einer Abraumhalde herunter ergibt sich ein schöne Blick auf die Szenerie. Man sollte am Morgen zwischen acht und neun Uhr an der Steigung in der Ostausfahrt von Hengshan warten, da hier die Chancen gut stehen, einen Schornstein voran fahrenden Zug zu erwischen. Kurz danach fahren die Züge in den Bahnhof Zhongxin ein, wo sie Kopf machen. Die starke Steigung nach Lijing wird dann Tender voran gefahren.

Sollte Huanan eine der nicht vorhersehbaren Betriebsruhen haben, werden wir die unendlichen Möglichkeiten im Raum Jixi auskosten.

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Anmerkungen

Die Planung wurde im Januar 2010 abgeschlossen. Bis zur Durchführung der Reise vergeht zwar nur noch wenig Zeit, dennoch könnten bestimmte Strecken von der Dampflandkarte verschwinden. Auch ist nicht sicher, ob alle Bahnen bei unserem Besuch auch in Betrieb sind. Möglicherweise sind dann kurzfristige Neudispositionen nötig.

Auf dieser Reise werden wir lange Strecken mit Zügen zurücklegen. Die Übernacht-Bahnfahrten werden, soweit entsprechende Kapazitäten vorhanden sind, in der 1. Klasse (soft sleeper - Vierbettabteile) gebucht. Da nicht alle Züge am Ausgangsbahnhof besteigen und das Reservierungssystem der Staatsbahn auf einem Quotensystem basiert, kann nicht für alle Fahrten soft sleeper garantiert werden. In diesem Falle müssen wir auf sogenannte Hard sleeper zurückgreifen, die in etwa deutschen Liegewagen entsprechen, allerdings meist ohne Abteiltrennung zum Gang hin. Obwohl wir die Tickets weit im Voraus bestellen, erhalten wir sie nach Gutdünken der Eisenbahn erst wenige Tage vor der Abfahrt des Zuges.

Huanan: Tuoyaozi

Die Hotels in den kleineren Städten Chinas bieten oft nur eine mäßige Ausstattung. Lediglich in den großen Städten kann man gewissen Komfort erwarten. Unsere Hotels haben aber alle Dusche und WC. Einzelzimmer sind gegen Aufpreis buchbar. Einzelzimmer sind in als Gäste- bzw. Privathäusern ausgewiesenen Übernachtungsstätten und auf Zugfahrten nicht erhältlich, dort teilen sich vier Personen einen Raum, in Lixin auch bis zu fünf.

Die Gästehäuser-Einstufung in Huanan basiert auf dem FarRail System, dass nach Hotels, die mit einem Stern Komfort bewertet sind, weiter nach unten führt. Null Sterne kann sich jeder noch vorstellen – aber dann beginnt die Kategorie der schwarzen Löcher. Ein schwarzes Loch bedeutet, dass es sanitäre Anlangen einfachster Ausführung und meist ohne fließend Wasser vorhanden sind und die Übernachtungsräume ordentlich und relativ sauber sind. Geheizt sowieso. Im Falle von Huanan schlafen wir wie die Einheimischen auf Kuangs – das sind flache Öfen, die beheizt sind. Es gibt dazu dicke Decken und eine Art Kopfkissen – manchmal auch mit Sand gefüllt. Drei schwarze Löcher heißt, dass es keinerlei sanitäre Einrichtungen gibt. Gut, es gibt einen Bretterverschlag nahe zum Haus, aber der „Freiabort Wald“ ist diesem deutlich vorzuziehen. Auf die Frage nach einer Waschmöglichkeit wird man entweder auf eine Schüssel mit nicht ganz so sauberem Wasser verwiesen – oder aber auf den Fluss. Die Wohn-/Schlafräume sind schmuddelig, genauso wie die Decken. Man nimmt sich einfach ein Handtuch mit, und legt es unter den Kopf, oder einen leichten Leinenschlafsack – und schon hat man damit kein Problem mehr. Die Anzahl der vorhandenen Decken ist beschränkt, die Mitnahme eines leichten Schlafsackes daher also nicht ganz abwegig. Nur zur Information: ab vier schwarzen Löchern hätte man sich sein Bett mit kleinen Tierchen zu teilen – solche Unterkünfte bieten wir dann doch nicht an! In Huanan existiert aber ein sehr gutes Hotel, und wer auf die Aufnahme zweier hart arbeitenden Lokomotiven am frühen Morgen verzichten kann (oder gegen 3.30 Uhr morgens wieder in die Berge aufbrechen möchte), kann auch am Abend zurück zum Hotel fahren. Wir haben die genannte drei schwarze Löcher Kategorie Unterkunft aber schon mehrfach genutzt, und es hat noch niemandem geschadet. Ganz im Gegenteil, alle berichten von einer einmaligen Erfahrung, über die man noch lange reden wird. Es gab schon ausdrücklichen Dank, dass man überhaupt einmal einen Einblick in das wirkliche Leben der Landbevölkerung erhalten konnte. Man bedenke, die Einheimischen schlafen 365 Tage im Jahr so, wie wir es eine Nacht tun werden. Kaum jemand erinnert sich an ein x-beliebiges zwei- oder drei Sterne-Hotel irgendwo auf der Welt, aber eine Nacht in Lixin, wenn nachts um eins das Stampfen eines bergwärts fahrenden Zuges die Stille durchbricht, wird man nicht so schnell vergessen.

Tuoyaozi am Abend

Tuoyaozi Ortsdurchfahrt

Wir erwarten Temperaturen knapp über Null Grad am Morgen in Huanan und 22 Grad am Nachmittag weiter südlich, in Beijing kann es durchaus auch 30 Grad warm werden. Das elektrische System in China ist mit dem europäischen kompatibel (220 V, 50 Hz). Manchmal benötigt man einen Adapter für die Steckdosen. Der Mobilfunkstandard entspricht dem mitteleuropäischen, das Handy von zu Hause funktioniert also auch in China.

Die Reise ist speziell für Foto- und Videografen konzipiert. Es geht vorrangig um das Erzielen guter Ergebnisse in diesem Bereich, also nicht um die Erkundung der einheimischen Küche, Karaoke-Bars oder Nachtclubs. Die Preise beinhalten Vollpension, wobei auf Grund des Zuschnitts der Reise Frühstück und Mittag häufig als abgepacktes Essen gereicht werden müssen. Dafür geht es am Abend oft um so kulinarischer zu. Das (in China nicht gerade leckere) Frühstück wird je nach Situation geplant. Es wird meist nicht im Hotel eingenommen, da zu den Zeiten, wenn Hotels Frühstück servieren, die besten Lichtverhältnisse herrschen. Alkoholische Getränke sind nicht Bestandteil des Reisepreises.

Bitte beachten Sie, dass die Hotels, Busse, Züge, eigentlich alles, was uns begegnen wird, keinesfalls EU-konform sind. Deshalb reisen wir ja gerade dorthin. Wir werden in ein Land reisen, in dem Umwelt- und Unfallsschutz nahezu unbekannt sind. Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung und den Aufenthalt in der Nähe von Transportmitteln entstehen können. Der Abschluss einer Auslands-Unfallversicherung und der ohnehin wichtigen Auslandskrankenversicherung (nur zehn Euro für ein Jahr Schutz!) wird empfohlen. FarRail Tours haftet in keinem Fall für Unfälle jeglicher Art, Schäden, Verluste, Nachteile aus Verspätungen etc.

Die gecharterten Busse entsprechen dem landesüblichen Standard, der von mitteleuropäischen Vorstellungen abweichen kann. Es wird versucht, lange Wege zu Fuß zu vermeiden, manchmal lassen sich jedoch bestimmte Fotostandpunkte und auch unsere Übernachtung in Lixin nur über Fußwege oder entlang des Gleises erreichen. Der Abschnitt Tuoyaozi – Lixin auf der Schmalspurbahn Huanan ist neun Kilometer lang (unter Berücksichtigung einer Abkürzung, sonst knapp elf km). Man hat man für diese neun Kilometer aber auch den ganzen Tag Zeit.

Später eingehende Buchungen werden berücksichtigt, sofern die Verfügbarkeit von Flügen und Hotels gegeben ist, ggf. gegen Aufpreis.

Sonnenuntergang in Huanan

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Preis

China
Sonnenblumen-Dampf 11 bis 18 Teilnehmer 2.620 Euro
22.08.2010 – 02.09.2010 4 bis 10 Teilnehmer 2.780 Euro
  Einzelzimmerzuschlag 140 Euro
Anmeldeschluss: 24.04.2010

Der Preis beinhaltet:

Nicht enthalten sind:

Dunkle Wolken über Xiahua

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